Diagnostik
Grundlegend für die Behandlung mit Chinesischer Medizin ist die umfangreiche Erhebung der Krankengeschichte. Hier werden die Ursachen und die Muster mit denen der Körper auf Störungen reagiert und aus denen sich Fehlläufigkeiten entwickelten, analysiert. Neben der ausführlichen Puls- und Zungendiagnose wird die Diagnostik komplettiert aus der Gesamterscheinung des Patienten mit Körperhaltung, Gangbild, Mimik, Gestik, Sprache, (Gesichts-) Farbe und (Körper-) Geruch, sowie die Beurteilung der Körperausscheidungen, Temperaturempfinden und körperliche Reaktionen auf Witterung und Wetteränderungen.
Die Therapie ist dynamisch. Die laufende Behandlung erfordert eine regelmäßige Rückmeldung des Patienten zu Geschmack des Dekoktes, zu Veränderung von Symptomen und des Allgemeinbefindens. Abgerundet wird die Besprechung durch die Beurteilung von Puls und Zunge.
Die Betrachtung der Zunge und der Vergleich mit den Aufzeichnungen erlaubt Rückschlüsse auf die längerfristigen Veränderungen der Gesundheit. Der Zungenkörper wird nach Größe, Konsistenz und Farbe, sein Belag nach Stärke, Konsistenz und Farbe beurteilt. So erhalte ich einen recht genauen Hinweis auf den körperlichen Zustand, wobei sich die Organe in verschiedenen Arealen auf der Zunge wiederspiegeln.
Der Puls, bei dem an sechs verschiedenen Punkten der Handgelenke bis zu 30 Qualitäten unterschieden werden, ist sehr viel dynamischer und lässt Rückschlüsse auf den aktuellen „IST-Zustand“ der Organe zu.
Auch wenn die TCM ursprünglich keine durch Laborparameter, Ultraschall, CT, MRT oder durch andere technische Verfahren gesicherten Diagnosen kennt, lege ich als langjähriger „Schulmediziner“ zur Komplettierung der chinesischen Diagnose großen Wert auf die Einbeziehung relevanter medizinisch-technischer Befunde und Diagnosen.