Yin und Yang
Yin und Yang sind grundlegende Begriffe des chinesischen Denkens und bezeichnen zwei sich polar gegenüberstehende, untrennbar miteinander verbundene Ordnungsprinzipien. Die ursprüngliche Bezeichnung für Yin war „dunkel“, „kalt“, „Südufer des Flusses“, „der Nordhang des Berges“ und für Yang „hell“, „warm“, „die sonnenbeschienene Anhöhe“. So kann es kein Ereignis oder keine paarige Konstellation in dieser Welt geben, dem kein Yin- und Yang-Aspekt abgewonnen werden kann.
In diesem Sinne kann man nie behaupten, eine Sache oder Zustand sei Yin oder Yang, solange man keinen Vergleich eines sinnvollen Werte-Paares dazu liefert:
Zum Frühling hin weicht das Yin und das Yang wächst, bis der Sommer mit Licht und Wärme das Yang verkörpert. Im Herbst weicht das Yang und das Yin wächst bis der Winter mit Dunkelheit und Kälte die Verkörperung des Yin ist.
Im „Inneren Klassiker des Gelben Fürsten“ - Huang Di Nei Jing heißt es: „Das Yinyang ist das Tao von Himmel und Erde und die Richtschnur der Zehntausend Wesen, Vater und Mutter von Veränderung und Umgestaltung, Wurzel und Anfang von Entstehung und Vernichtung, die Aula der sich manifestierenden konstellierenden Kraft.“
Tao ist die Art und Weise des Wirkens, der Weg in Raum und Zeit, den alles Geschehen nimmt. Yinyang bezeichnet eine Kräfteverteilung oder Polarität.
Lao Zi, der Begründer des Taoismus, schreibt im Buch vom Weg und von der Tugend, dem „Tao Te Jing“ (Dao De Jing) zum Wesen von Yin und Yang: