Schröpfen
Schröpfen ist ein weltweit bekanntes traditionelles Therapieverfahren, bei dem mittels Gläsern, Bechern oder Bambusröhren auf einem begrenzten Hautareal ein Unterdruck erzeugt wird. Es zählt zu den ausleitenden Verfahren mit denen Xue- („Blut“) und Qi-Stagnationen behandelt werden. Der Unterdruck wird klassisch erzeugt, indem die Luft im Glas erhitzt wird und der Schröpfkopf sofort auf die Haut aufgesetzt wird.
Alternativ kann der Unterdruck auch mittels einer Pumpe oder eines Gummiballs erzeugt werden. Es gibt drei Verfahren - das „blutige“, das „trockene“ oder „unblutige“ Schröpfen und die Schröpfkopfmassage.
Beim unblutigen Schröpfen werden die Schröpfköpfe auf den zuvor bestimmten Hautarealen platziert und sorgen mit dem erzeugten Unterdruck für eine verstärkte Durchblutung des Gewebes.
Beim blutigen Schröpfen wird vor dem Aufsetzen des Schröpfkopfes die Haut mit einer Lanzette oberflächlich perforiert. Bei dieser Form der „Mikroaderlässe“ zieht der Unterdruck das Blut durch die Verletzungen heraus.
Bei der Schröpfkopfmassage wird zuerst die Haut mit Öl eingerieben und der Schröpfkopf dann über die zu behandelnden Hautarealen gezogen. Dadurch entsteht eine deutlich stärkere Förderung der Durchblutung als bei einer klassischen Massage.
Zur Beachtung: Die Hautverfärbungen durch Schröpftherapien können leicht als Zeichen körperlicher Misshandlung missgedeutet werden. Diese Hyperämisierung (verstärkte Durchblutung der Haut) vergeht im Verlauf weniger Tage.